Türenflügel

Ein Flügeltyp, der durch Einfachheit, aber auch durch hohen Bedienungsaufwand gekennzeichnet ist.

In das Heckwerk sind große Holzbretter, sogenannte Türen, eingehängt. Diese bilden die Flügel- und Windangriffsfläche. Zum Bau der Türen wird leichtes Holz, z. B. das von der Pappel, verwendet. Ohne Türen sehen die Flügel auf den ersten Blick wie Jalousieflügel ohne Klappen aus. Um die Türen in den Flügel einzusetzen und diese z. B. bei stärkerem Wind wieder herauszunehmen, muss jeder Flügel einzeln bedient werden. Der Arbeitsaufwand ist dabei, wie beim Segelflügel, sehr groß. Hinzu kommt, dass die schweren und großen Türen hoch- und wieder heruntergetragen werden müssen. Im Gegensatz dazu wird das Segeltuch nur aus- und wieder eingerollt und verbleibt am Flügel. Nur die dem Wellkopf am nächsten liegende Tür wird in aller Regel nicht herausgenommen und ist fest montiert. Da sie „unberührt“ bleibt, trägt sie auch den Namen Jungferntür. Der Türenflügel ist die billigste Art, eine große Windangriffsfläche herzustellen. Teuer erkauft durch den hohen Aufwand und durch das persönliche Risiko, das der Müller zu tragen hatte.

Trotz dieses hohen Aufwandes hat sich der Türenflügel in einigen Regionen Mittel- und Ostdeutschlands lange gehalten und ist noch heute an verschiedenen Orten zu finden. In aller Regel fehlen heute jedoch die Türen.


Die im Bild dunklen Bereiche am nächsten
zum Wellkopf sind fest eingebaut.
Die helleren Türen müssen vom Müller je
nach Windlage evtl. bis zur Flügelspitze
angebracht bzw. abgebaut werden.



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